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EMDR

EMDR ist die Abkürzung für den englischen Begriff Eye Movement Desensitization and Reprocessing und eine besondere Form der Traumatherapie. Das Verfahren kommt aus Amerika und wurde von Frau Francine Shapiro entwickelt. Sie entdeckte 1987 die Wirksamkeit von Augenbewegungen auf belastende Gedanken und Erinnerungen. Aus diesem Ansatz wurde inzwischen eine standardisierte Methode entwickelt, die es ermöglicht, die durch die Traumatisierung fragmentierten (zersplitterten) Erinnerungsinformationen zusammenzubringen, zu bearbeiten und neu zu bewerten.

Der Patient/die Patientin konfrontiert sich mit traumatischen Erinnerungen während sogenannter Augenbewegungssets, die immer wieder unterbrochen werden, um über das gerade Erlebte kurz zu sprechen, unter Einbezug der Gedanken, der Gefühle und der Körperreaktionen. Das Ganze kann als Aktivierung des Selbstheilungssystems des Gehirns interpretiert werden.

EMDREMDR ist mittlerweile eine der am besten studierten Psychotherapiemethoden bei Traumafolgestörungen, von der WHO (World Health Organisation) wurde das Verfahren 2013 als effektive Behandlungsmethode bei Erwachsenen und Kindern mit einer posttraumatischen Belastungsstörung anerkannt. Seit November 2014 kann die Methode bei Erwachsenen mit diagnostizierter posttraumatischer Belastungsstörung auch im Rahmen der Richtlinienpsychotherapien integriert und entsprechend beantragt werden.

EMDR kann aber durchaus nicht nur bei posttraumatischer Belastungsstörung sondern auch bei anderen psychischen Erkrankungen angewendet werden, wie z.B. bei Angst- und Panikstörungen, bei Depressionen, bei Essstörungen, bei Zwangserkrankungen und vielem mehr.

Inzwischen haben sich verschiedene EMDR-Interventionen etabliert. So kann mit EMDR nicht nur konfrontativ verarbeitet sondern auch stabilisiert werden, Ressourcen können aktiviert werden, Selbstwert kann aufgebaut werden.

Für Patienten mit schweren posttraumatischen Belastungen (z.B. komplexe PTBS) ist auch das sogenannte CIPOS-Verfahren besonders wertvoll. Hier geht es um sehr kurze Interventionen mit Augenbewegungen und sofortige Reorientierung in der Gegenwart sowie Verstärkung derselben.

Frau Urbach und Frau Schnapp bieten das EMDR-Verfahren bei PTBS im Rahmen einer der Richtlinien-Therapien für Privatpatient*innen mit und ohne Beihilfeanspruch sowie für gesetzlich versicherte Patient*innen im Rahmen der Kostenerstattung an.

Ich selbst bin über den Dachverband EMDRIA als EMDR-Therapeutin und EMDR-Supervisorin zertifiziert und bilde daher den supervisorischen Hintergrund für die Kolleginnen in ihrer traumtherapeutischen Tätigkeit.

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