Psychoanalyse
Die Psychoanalyse ein psychotherapeutisches Verfahren, das im Gegensatz zu übenden Verfahren (wie Verhaltenstherapie), gemeinsam mit der analytischen Psychotherapie und der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie zu den aufdeckenden Therapien gehört, also versucht, ein vertieftes Verständnis der ursächlichen Zusammenhänge des Leidens zu vermitteln. Erwirkt werden kann dabei eine weitergehende Umstrukturierung der Persönlichkeit und insbesondere des Gefühlslebens in Bereichen, die zur Aufrechterhaltung von Symptomen Persönlichkeitseigenschaften beitragen.
Die klassische Psychoanalyse findet in 3-4 Sitzungen pro Woche statt und wird oft über mehrere Jahre durchgeführt. Der Patient/die Patientin liegt auf einer Couch und sagt möglichst alles, was er/sie gerade denkt, fühlt oder ihn/sie beschäftigt (sogenanntes freies Assoziieren). Der Analytiker/die Analytikerin sitzt hinter ihm/ihr, hört mit einer sogenannten gleichschwebenden Aufmerksamkeit zu und teilt die aus dem Prozess gewonnenen Erkenntnisse mit, wenn er/sie es für angebracht hält (sogenannte Deutung). Elemente im Prozess des Patienten/der Patientin und zwischen Patient/Patientin und Analytiker/in sind die sogenannte Übertragung und Gegenübertragung, das heißt, was wird für den Analytiker an unausgesprochenen Gefühlen bei dem Patienten spürbar (Übertragung) und wie reagiert er selbst auf der emotionalen Ebene (Gegenübertragung). Es kann auch Traumanalyse zur Anwendung kommen.
In der analytischen Psychotherapie wird wie in der Psychoanalyse gearbeitet, diese findet aber in der Regel nur 1-2 Mal pro Woche und zudem im Sitzen statt. Neben dem neurotischen Konfliktstoff wird die zugrunde liegende Struktur (Persönlichkeit) des Patienten unter Anwendung der Übertragungs- und Gegenübertragungs-Analyse sowie unter Nutzung regressiver Prozesse beleuchtet. Die analytische Psychotherapie fokussiert also nicht wie bei der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie auf aktuelle Konflikte sondern auf Persönlichkeitsanteile und lebensüberdauernde Muster im Erleben und Verhalten und von Denk- und Bewertungsprozessen.
Die analytische Psychotherapie ist nicht als Kurzzeit- sondern nur als Langzeittherapie durchzuführen. Sie gehört neben der Verhaltens-therapie und der tiefenpsychologisch fundierten Therapie zu den psychotherapeutischen Richtlinienverfahren. Bei den Krankenkassen und Beihilfestellen können nach 8 probatorischen Stunden zunächst 80 Sitzungen und in Verlängerungen bis zu insgesamt 240 Sitzungen (in begründeten Ausnahmefällen auch bis zu 300 Sitzungen) durch den Therapeuten/die Therapeutin beantragt werden. Diese/r muss dazu allerdings die Zusatzbezeichnung Psychoanalyse erworben haben.
In dieser Praxis wird keine analytische Psychotherapie angeboten, da keine der Therapeutinnen über die Zusatzbezeichnung Psychoanalyse verfügt.